Waldbaden


von den Japanern auch „Shinrin Yoku" genannt, ist eine Praxis, bei der man bewusst Zeit in einem Wald verbringt, um sich mit der Natur zu verbinden und deren positive Auswirkungen auf Körper und Geist zu erfahren. 


Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die folgenden positiven Eigenschaften des Waldbadens belegen. 


Terpene sind chemische Verbindungen, die von Bäumen und Pflanzen ausgeschüttet werden, um miteinander zu kommunizieren. Sie werden z.B. von einem Baum freigesetzt, um Schädlinge abzuwehren und andere Bäume davor zu warnen.

Diese Terpene werden bei einem Waldaufenthalt auch vom Menschen über die Atmung und die Haut aufgenommen und haben nachweislich eine Vielzahl positiver Effekte auf den menschlichen Körper und die Psyche, wie u.a.:


  • Stärkung des Immunsystems: Terpene lassen die Produktion unserer natürlichen Killerzellen (Lymphozyten) an einem Tag im Wald um 40% ansteigen. Diese können Viren und Krebszellen bekämpfen und unsere Abwehrkräfte stärken - ein Effekt, der bis zu 7 Tage anhält.



  • Verbesserung der physischen Gesundheit: Die Produktion vom Hormon DHEA wird angeregt, welches die Herzfunktion unterstützt und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Blutdruck und Puls können sinken, Blutzuckerwerte werden positiv beeinflusst. Die schadstoffarme, mit Terpenen angereicherte Luft im Wald erweitert die Bronchien, erleichtert das Atmen und verbessert die Sauerstoffaufnahme.



  • Stressreduktion, Entspannung und Verbesserung des Schlafs: Terpene senken das Stresshormon Cortisol, wirken somit beruhigend, fördern den Stressabbau und verbessern den Schlaf. Der Aufenthalt im Wald aktiviert unseren Parasympathikus, den Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Entspannung, Regeneration und Erholung im Körper zuständig ist.



  • Steigerung der psychischen Gesundheit: Die Ausschüttung vom Glückshormon Serotonin wird gefördert und kann somit die Stimmung verbessern und depressive Symptome und Angststörungen lindern. Positive Gefühle nehmen zu, negative Gefühle und Aggressionen nehmen ab.



  • Förderung der Achtsamkeit: Durch die Entspannung und die beruhigenden Reize im Wald, ist es für viele Menschen leichter, Achtsamkeit zu praktizieren.

 

Waldbaden ist ein langsames und achtsames Eintauchen mit allen Sinnen in die Atmosphäre des Waldes.


Achtsamkeit:

Beim Waldbaden lernen wir in der Langsamkeit anzukommen und wieder absichtslos zu schlendern und zu staunen, wie ein Kind.

Durch die Entschleunigung und das bewusste Schärfen der Sinne fällt es uns leichter, unsere Alltagsgedanken loszulassen.
Wenn wir uns aktiv auf unsere Umgebung konzentrieren, entdecken und staunen, dann leben wir im jetzigen Moment und nehmen das Dasein an - ohne es zu bewerten oder zu urteilen.
 
Diese Praxis fördert Achtsamkeit und stärkt unsere Intuition.
Sie hilft uns, wieder mehr auf unser Bauchgefühl zu vertrauen und den Kopf öfter auszuschalten.

Gleichzeitig unterstützt uns Achtsamkeit dabei, unsere Gedanken und Gefühle klarer zu erkennen.
Statt impulsiv auf starke Emotionen zu reagieren, lernen wir sie zu beobachten, zu verstehen und dann mit Ruhe und Klarheit zu entscheiden, wie wir reagieren wollen.


Achtsamkeit reduziert Stress, stabilisiert unsere Emotionen, verbessert die Konzentration, fördert die Gesundheit und steigert Zuversicht und Lebensfreude.

Sie bringt Körper und Geist in ein harmonisches Gleichgewicht.




Die beim Waldbaden entwickelte Achtsamkeit lässt sich auch sehr gut zu Hause pflegen und in den Alltag integrieren.


„Ich zeige dir gerne kleine Übungen,

die du zu Hause anwenden kannst."


„Lass uns gemeinsam schlendern und staunen, sehen und hören, riechen und schmecken und fühlen!"

Waldbaden kann in Zeiten von Abschied und Trauer eine wertvolle Unterstützung bieten, indem es einen beruhigenden und schützenden Raum schafft, in dem Menschen auf natürliche Weise ihren Gefühlen begegnen, Trost und neue Kraft finden können.