Stress Management


„Stress gehört zum Leben dazu, aber du kannst lernen, ihn zu erkennen, zu verstehen und gezielt zu bewältigen."


„Momentan habe ich eigentlich gar keinen Stress..."


Viele von uns denken, dass Stress nur mit viel Arbeit, Aufgaben oder Terminen zu tun hat.
Aber wenn wir uns der Bedeutung von Stress bewusst werden, können wir erkennen, dass er viel mehr ist, als nur die Summe einer langen To-do-Liste. 

Aber was ist denn Stress genau?

Stress ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung, Belastung oder Bedrohung.

Es handelt sich dabei um einen komplexen biologischen und psychologischen Prozess, der uns ursprünglich das Überleben sicherte - er versetzte unseren Körper in Alarmbereitschaft, um entweder zu kämpfen oder zu fliehen.

Heute sind wir nur selten mit lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert, doch unser Körper handelt immer noch nach demselben Muster.

Schon kleine Belastungen können dazu führen, dass unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausschüttet, welche eine Reihe von körperlichen Veränderungen auslösen, wie z.B.:


  • einen erhöhten Puls und Blutdruck, um mehr Sauerstoff in die Muskeln zu transportieren - um im Falle einer Bedrohung schneller handeln zu können


  • eine gesteigerte Aufmerksamkeit - die Sinne werden geschärft, um besser auf mögliche Gefahren achten und reagieren zu können


  • das vorübergehende Unterdrücken von nicht lebenswichtigen Funktionen (Verdauung, Immunsystem, Hormonproduktion, Schmerzempfinden), um Energie zu sparen und sich auf die Bedrohung zu konzentrieren

Nicht jeder Stress ist schädlich!

Positiver Stress vs. negativer Stress:


Eustress bezeichnet diesen positiven, kurzzeitigen Stress, der uns motivieren, anspornen und unsere Leistungsfähigkeit steigern kann.

Eustress wirkt belebend und fördert unser Wohlbefinden, indem er uns dazu bringt, Herausforderungen mit Energie und Begeisterung anzugehen.


Distress, der negative Stress, hingegen kann uns überfordern und beeinträchtigt unsere körperliche und geistige Gesundheit, besonders, wenn er länger andauert und somit chronisch wird.

Wie entsteht Stress?

Die Ursachen oder Auslöser (Stressoren) von Stress können körperlich oder mental/psychisch sein.


Körperlicher Stress entsteht durch die Belastung von inneren oder äußeren Einflüssen, wie z.B.:


  • körperliche Überlastung (z.B. schwere Arbeit, intensive oder langandauernde Sporteinheit ohne ausreichende Erholungsphasen)


  • Krankheiten / Verletzungen


  • Schlafmangel


  • fehlende Nährstoffe (durch einseitige Ernährung oder Unterernährung)


  • toxische Belastungen (Schadstoffe, Umweltgifte, Alkohol, Nikotin, etc.)



Mentaler/psychischer Stress entsteht durch emotionale oder kognitive Belastungen, wie z.B.:


  • Konflikte


  • Ängste / Sorgen


  • Überforderung / hohe Anforderungen


  • Zeitdruck


  • negative Gedanken / Gedankenspiralen


  • Mobbing


  • Reizüberflutungen


  • Perfektionismus

Chronischer Stress entsteht, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum immer wieder oder dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzt wird, ohne sich zu erholen, Stress abzubauen oder Bewältigungsstrategien zu haben.

Warum macht Stress uns krank?

Unsere moderne Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert- oft schneller, als unser Körper und Geist sich anpassen können. Dadurch stehen wir ständig unter Stress, was langfristig negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.

Aufgrund der anhaltenden Belastung bleibt der Körper in einem dauerhaften „Alarmzustand", was zu einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol führt. Das Gleichgewicht zwischen Anspannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus) wird gestört, was das Nervensystem überfordert und erschöpft.

Ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel unterdrückt die Immunabwehr, wodurch der Körper anfälliger für Infektionen, Entzündungen und Autoimmunerkrankungen wird. Langfristig können dadurch verschiedene Krankheiten ausgelöst oder verstärkt werden, wie unter anderem:


  • Überbeanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems (erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall)


  • Magen-Darm-Probleme


  • psychische Erkrankungen (Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Schlafstörungen und Gedächtnisprobleme) 


  • hormonelle Störungen (Zyklusstörungen, Fruchtbarkeitsprobleme)


  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Hashimoto, Rheumatoide Arthritis, Neurodermitis, Schuppenflechte)


  • Stoffwechselerkrankungen (Die Regulation von Blutzucker, Insulin und Fettstoffwechsel verändert sich - erhöhte Gefahr von Diabetes Typ 2)


  • chronische Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne)

Wenn die Warnsignale des Körpers ignoriert werden, besteht die Gefahr eines Burnouts.